Vor der Liebe zur Keramik kam die Liebe zum Kochen. Der Wunsch, die zubereiteten Speisen ansprechend zu präsentieren, führte mich zunächst zur Gebrauchskeramik, wo ich mit dem Hochbrand eine Technik erlernte, die den Werkstücken durch die Brenntemperatur von 1.230 °C eine hohe Stabilität verleiht.
Die japanische Töpferkunst, insbesondere der Raku-Brand, inspirierte mich in meinem Bestreben, diese Stabilität mit Zartheit in der Ausführung und im Design zu kombinieren. So entstehen in meiner Werkstatt individuelle Teller, Tassen und Schalen, die alltagstauglich sind und zugleich durch ihre Formschönheit ebenso wie durch ihre praktische Handhabung überzeugen.
Meine Leidenschaft für Keramik entwickelt sich mit dem Verfeinern jedes einzelnen Arbeitsschrittes stetig weiter: Sei es die Gewinnung des Rohmaterials in der Marloffsteiner Tongrube oder am Faaker See in Kärnten, das Experimentieren an der Töpferscheibe mit neuen Formen oder das Entwickeln von Glasuren. Der Moment, in dem sich der Ofen nach einem Glanzbrand öffnet, fasziniert mich bis heute: Entspricht das Werkstück den Vorstellungen oder überrascht es mich mit einer neuen Optik? Die Schalen sind jetzt noch ganz warm, manchmal lässt sich ein Klingen hören, wenn die Glasur langsam erkaltet.
Alles ist Gebrauchskeramik und über 1225 Grad Celsius gebrannt. Dadurch versintert der Ton und wird sogar spülmaschinenfest. Bei manchen transparenten Glasuren entsteht mit der Zeit ein leichtes Craquilee im Inneren des Gefäßes.